Libyentour Oktober 2009

Das war unsere gesamte Strecke in Nordafrika.
Das war unsere gesamte Strecke in Nordafrika.
Das war unser Motto auf der Reise.
Das war unser Motto auf der Reise.
Ein leckeres Bier in der Sonne auf der Kartage.
Ein leckeres Bier in der Sonne auf der Kartage.

 


01.10.09

Endlich war es so weit, die Reise begann. Wir fuhren als Erstes nach Ellingen zu Desert Tec. Michi sollte die Einspritzpumpe einstellen und den HZJ durchsehen. Nach 1 Stunde war alles gelaufen. Wir fuhren dann weiter Richtung Süden. Überall Campingplätze, nur wenn wir einen brauchten, fanden es keinen mehr, wie immer im Leben. Also nicht lange nachdenken. Ab nach Heufeld zur Verwandschaft. Anneliese und Paul freuten sich sehr, mal wieder einen von uns zu sehen.  

 

02.10.09

Nach einem guten Frühstück weiter zum Treffpunkt kurz hinter München. Lothar, Matthias und Katrin trafen auch bald ein. Nach einer kurzen Besprechung fuhren wir Richtung Tortona zu unserem Übernachtungsplatz. Abends wurde erst mal gegrillt. Wir hatten eine ruhige Nacht. Matthias 1 war auch um 3:00Uhr morgens eingetroffen.

 

03.10.09

Ca. 08:00Uhr fuhren wir weiter nach Genua. Im Hafen das gewohnte Gewühle.  In den letzten vier Jahren hat sich auch hier wieder viel verändert. Lothar hatte alle Papiere und Formalitäten schon vorbereitet. Es waren lange nicht so viele Autos auf der Fähre wie sonst schon mal. Sie legte fast pünktlich ab. Beifahrer Martin sah das alles ganz locker.

 

Der Strand bei Nacht von El Marsa.
Der Strand bei Nacht von El Marsa.

 


04.10.09

Es war eine sehr ruhige Überfahrt. Alle kamen gut durch den Zoll, nur Matthias 2 wollten sie richtig filzen. Die wollten wahrscheinlich Alkohol haben. Es hat aber doch noch alles gut geklappt. Fritz und Salua empfingen uns auf dem bekannten Parkplatz vor dem Hafen und wir erleichterten erst einmal unser Auto um die mitgebrachten Sachen. Kurz darauf machten wir uns auf den langen Weg bis hinter Gabes nach El Marsa. Hier übernachteten wir dann auch am Strand. Es war 22:00Uhr und keiner hatte mehr Lust zum Kochen. Also wurde nur was Kaltes gegessen und jede Menge Getränke vertilgt. (Bier und Schnaps). Alle sichtbaren alkoholischen Getränke mussten vor Libyen vernichtet werden. Es wirkte natürlich auch dementsprechend, wir schliefen alle sehr gut in dieser Nacht.

Der Grenzübergang nach Libyen.
Der Grenzübergang nach Libyen.

 


05.10.09

Nach dem Frühstück weiter auf dem Weg nach Libyen. Wir wollten noch einige Baguettes kaufen, leider gab es in keinem Geschäft welche. Ein Mopedfahrer fragte uns, was wir suchen würden, er fuhr los und besorgte für uns alle Baguettes. Gegen 13:00Uhr waren wir dann an der tunesisch-libyschen Grenze. Es war kaum etwas los. Wir mussten erst einmal ein Papier ausfüllen, ich glaube wegen der Schweinegrippe.

 

Endlich hatten wir unsere libyschen Nummernschilder.
Endlich hatten wir unsere libyschen Nummernschilder.

 


Der tunesische Zoll wollte wohl einiges von unseren alkoholischen Getränken haben. Die waren sehr hartnäckig, hatten aber doch nicht alles durchsucht. Die Zöllner hatten uns in gutem englisch noch einmal auf das Alkoholverbot in Libyen hingewiesen. Dann das Warten auf den Beauftragten der libyschen Agentur für die anderen Formalitäten. Ca. 14:30Uhr war er dann da, um 15:00Uhr konnten wir schon weiter fahren. Unsere Autos wurden nicht richtig kontrolliert. Sie wurden nur alle als Wohnmobile  eingestuft, dass bringt mehr Geld in Libyen Kassen. 30 Minuten später bekamen wir auch unsere Nummernschilder. Nach dem Befestigen konnten wir um 16:00Uhr starten und unseren Führer abholen. Geld hatten wir schon getauscht.

Dann die Enttäuschung, wir hatten nicht den gleichen Führer (Melut) wie sonst immer. Lothar war stocksauer. Der Begleiter sprach kein englisch o.ä. Auch der Vertreter der Reiseagentur sprach nur englisch. Wir erklärten ihn, dass unser Begleiter für sich selbst sorgen müsse, das Kochgeschirr bekäme er aber von uns. Danach ging es nach Zuara und wir tankten erst einmal voll, dass machte richtig Spass. Der Liter Diesel kostete nur 8 Cent. Um 18:45Uhr hatten wir unser nächstes Nachtlager gefunden und zum Abendessen gab es den Rest vom Grillfleisch.

 

Die funktioniert wirkich noch.
Die funktioniert wirkich noch.

 


06.10.09

Um 8:00Uhr wurde erst einmal gut gefrühstückt. Unser heutiges Ziel war Nalut. Wir fuhren immer  noch gute Straßen. An der nächsten Tankstelle war wieder Volltanken angesagt. Man wusste ja nie, ob die nächste auch Diesel hat.

Kurz vor Nalut gab es einige wunderbare Serpentienen. In Nalut besorgte Lothar uns den noch fehlenden Dreiecksstempel. Wir hattn uns in dieser Zeit einige alte Ruinen angesehen. Ein Touri Bus hielt an der gleichen Stelle. Viele ältere Leute, die englisch sprachen, stiegen aus. Ich fragte eine Frau, ob Sie aus England kommen, nein sagten Sie, wir kommen aus Australien. Ich hatte dann natürlich sofort wieder einen Aufhänger, genau vor einem Jahr waren wir in Australien. Wir machten dann auch noch ein Bild zusammen.

Die Temperatur lag bei ca. 29°, es war sehr gemütlich. In Nalut kauften wir noch einige Vorräte wie Wasser, Gemüse usw. ein. Kurz darauf kam auch Lohtar wieder. Es war alles ok mit den Stempel in unseren Pässen. Dann hieß es noch einmal voll tanken. In unserem abendlichen Camp wurden wir sofort von 2 neugierigen Jungen belästigt. Unser Führer hatte dass dann aber schnell geklärt. Die Landschaft war hier teilweise noch trostloser als in Tunesien. Nach dem Abendessen gab es noch einige Biere und Spaßmacher, um 23:00Uhr war dann Bettruhe.

 

Die beiden Testfahrer.
Die beiden Testfahrer.

 


07.10.09

7:30Uhr war Frühstücken angesagt. Danach musste alles rüttelfest verpackt werden. Ab Heute sollte es huckelig und sandig werden. Am Anfang war noch alles Steinwüste. Unsere Mittagspause machten wir an einem alten Autofrack mit gleichzeitigem Fotoshooting.

Die Temperaturen stiegen kontinuierlich und lagen heute bei ca. 32°. Die vor uns liegenden Dünen sahen einfach super aus. Unser nächtliches Camp hatten wir an einer Wasserstelle für Kamele mitten in den Dünen. Abends im Dunkeln beobachteten wir dann ohne Fremdlicht den wunderbaren Sternenhimmel.  

 

Abschleppdienst in den Dünen.
Abschleppdienst in den Dünen.

 


08.10.09

Nach einem guten Frühstück gingen alle erst einmal mit den entsprechen Papieren in die Dünen. Dann wurde der Luftdruck in den Reifen für das Dünen fahren auf ca. 1,5 bar reduziert.  Endlich im richtigen Sand saß ich auch schon fest. Einfach auf der Dünenkuppe gebremst, so etwas macht man nicht. Hilfe leistete Matthias 1 mit dem Bergegurt, ein kurzer Ruck und es ging weiter.

So schöne und riesige Dünen hatte ich in meinem Leben noch nicht gesehen. Wir mussten aber doch noch einmal schaufeln, da ich den Fehler mit der Bremse noch einmal machte. Danach klappte es aber mit dem Fahren wieder. Wir fuhren noch viele wunderbare Dünen, die auch sehr anspruchsvoll waren. Unser Reiseleiter Lothar machte seinen Job wirklich Super und war fast immer gut drauf. Nicht nur wir sondern andere saßen auch mal fest. Da konnten Martin und ich mal helfen. Einige Einstiege in die sehr hohen Dünen fanden wir nicht, andere Stellen waren nicht befahrbar. Zum guten Schluss fuhren wir noch viele Kilometer im Fech Fech, grausam das Zeug. Matthias 2 hatte sich in diesem Mist auch noch festgefahren und der Staub holte Ihn ein, danach sahen er und das Auto aus wie ein Schwein. Ca. 18:00Uhr fanden wir ein ruhiges Plätzchen in einer Vertiefung in den Dünen für unser abendliches Camp. Die Nächte brachten teilweise wenig Abkühlung und waren sehr warm.

 

Unglaublicher Staub, Fech Fech.
Unglaublicher Staub, Fech Fech.

 


09.10.09

Um 9:00Uhr musste nach dem Frühstück erst einmal wieder der Luftdruck in den Reifen erhöht werden. Der weitere Weg führte über viele Steine, es war eine sehr harte Strecke. Spitze und gefährliche Steine überall. Da ich die Küchenschublade im Auto nicht richtig verschlossen hatte, lag nach einem Sprung der ganze Scheiß in unserem Auto verteilt. Danach hatten wir wieder unendlich lange Fech-Fech Strecken zu bewältigen.

Die Autos waren danach restlos versaut und versandet.

 

Überall Staub.
Überall Staub.

 


Zum Abschluss gab es aber noch eine schnelle Strecke auf absolut ebenen Sand. Nach einem vorher nicht zu sehenden Huckel waren wir auf einmal mit allen vier Rädern in der Luft, huhuhu. Die letzten 100 Kilometer fuhren wir noch sehr schlechte Teerstraße. In Al Awaynat tankten wir wieder einmal voll. Der Verbrauch lag bei ca. 18Ltr.  Abends auf dem Campingplatz gab es Reibeplätzchen mit Apfelkompott für alle. Nach dieser fettigen Mahlzeit wurde zur Verdauung  die von mir mitgebrachte Flasche Korn gemeinsam geleert. Keiner hatte danach noch Beschwerden.

 

Keine Sorge, der fällt nicht um.
Keine Sorge, der fällt nicht um.

 


10.10.09

Heute standen wir erst um 8:00Uhr auf. Das Auto säubern und duschen war angesagt. Wir starteten dann erst gegen Mittag mit einem zusätzlichen Führer in den Akakus. Eine unglaubliche Felsenlandschaft lag vor uns. So etwas hatten die meisten von uns noch nicht gesehen, wir waren alle absolut fasziniert. Vielleicht können die gemachten Bilder etwas von der Schönheit dieser Landschaft wieder geben.

Wir fuhren im Akakus teilweise bis zu einer Höhe von 800m. Es waren oft auch sehr steinige Strecken zu bewältigen. Manchmal tat mir wirklich auch das Auto leid. Wir fuhren heute bis ca.18:00Uhr und fanden dann ein schattiges Plätzchen. Die Temperatur lag mittlerweile weit über 30°. Es gab abends bei Martin und mir das Erste mal meine geliebten Bratkartoffeln mit Beilagen. Diese Nacht brachte nur sehr wenig Abkühlung, da die Felsen die Hitze des Tages speicherten.

 

Unser Führer im Akakus.
Unser Führer im Akakus.

 


 


11.10.09

Nach dem Frühstück um 9:30Uhr Weiterfahrt im Akakus. Viele der bis zu 5000 Jahre alten Höhlenmalereien oder Gravuren waren übersprüht worden. (Grafitti) Diese Zeichnungen werden für immer verloren sein. Der libysche Verursacher sitzt im Gefängnis.

Unser Führer kannte sich wirklich sehr gut aus und zeigte uns teilweise Stellen, die Lothar von früheren Touren auch noch nicht kannte. Immer wieder mussten wir zum fotografieren anhalten. Auch am zweiten Tag im Akakus wurde es uns nicht langweilig, die grandiose Natur zu bestaunen. Wir mussten wieder feststellen, dass wir eine Super Truppe waren. Alle waren unheimlich gut drauf. Es gab immer viel zu lachen. Der Abschied wird sicher sehr schwer fallen. Ich schrieb diese Zeilen in einer  Mittagspause. Es war gerade mal Zeit zu einer kurzen Inspektion der Vorräte, wir stellten fest, alles ok. Zwei Übernachtungen waren noch im Akakus geplant, dann wollten wieder zurück nach Al Awaynat fahren. Den Abend verbrachen wir an einer wunderbaren Naturschönheit, wo auchübernachtet wurde.

 

Das Ziel meiner Träume.
Das Ziel meiner Träume.

 


12.10.09.

Heute war der große Tag. Ca. 8:30Uhr ging es ab Richtung Torbogen. Genau um 9:19Uhr nach ca. 3500km war ich am Ziel meiner jahrelangen Träume, der Torbogen oder das Omega. N24°41`1.4“ und O10°38`0,3“. Ein weiterer Meilenstein in meinem Leben hatte sich erfüllt. Dieses Gefühl war unbeschreiblich. Ich hatte vor Freude eine kleine Träne im Knopfloch. Vielleicht kann man auf den Bildern etwas von dieser Schönheit wieder geben.

 

Wir begaben uns auch noch zur Rückseite.

Dieses Wetter hatten wir nur 3-4 Minuten.
Dieses Wetter hatten wir nur 3-4 Minuten.

 


Danach hatten wir noch einige Höhlenmalereien angesehen. Doch dann kamen am Horizont die ersten Wolken auf. Sie wurden sehr schnell immer dunkler und sahen braun und sandgeladen aus. Unser Führer wurde auch schon etwas unruhig. Wir entschlossen uns dann aus Sicherheitsgründen wieder nach Al Awaynat zurück zu kehren. Die Wolken über dem Camp waren stark mit Sand aufgeladen. Es war aber immer noch glühend heiß. Der Wind kam uns vor wie ein Haarföhn. Wir hatten Glück, der befürchtete Sandsturm traf uns Gott sei Dank doch nicht. Es gab nur etwas Regen.

Nach einem guten Tropfen gingen wir ca. 11:00Uhr ins Auto schlafen. Es war immer noch sehr warm, die Nächte brachten leider keine Abkühlung.

 

 

13.10.09

Martin und Matthias 2 hatten morgens erst einmal frische Baguettes für das Frühstück geholt. Es war noch etwas bewölkt. Wir hatten Hoffnung auf einen kühleren Tag. Das änderte sich aber schnell wieder, um 13:00Uhr hatten wir an die 40°C. Wir machten heute 300km Landstraße. Eingekauft wurde für einen guten Salat zum Abendessen. Plötzlich bremste Lothar und sprang aus seinem Auto. Keiner wusste warum. Zu allem Überfluss hatte er nicht einmal die Handbremse angezogen und der Toyo rollte davon. Martin sprang aus unserem Auto zog dann schnell die Handbremse an. Lothar kam dann mit 7 Eis aus dem Laden zurück. Das war vielleicht lecker. Um 15:00Uhr erreichten wir unser Camp „Afrika Tours Terkiba“. Ein sehr schöner Platz direkt vor den riesigen Dünen. Die Temperaturen lagen immer noch an die 40°. Die sanitären Anlagen waren für diese Verhältnisse sehr gut. Der Verwalter sprach sogar deutsch. Es wurde wieder ein gemeinsames Abendessen beschlossen. Lothar machte frischen Kartoffelsalat, Katrin und ich einen Topf Gurkensalat. Dazu gab es am Abend dann noch Bockwürstchen. Lothar erklärte uns, dass hier bei Terbika die engste Stelle zwischen den Dünen und dem Akakus sei. Da an unserem Platz Wasser im Überfluss vorhanden war, ärgerten uns hier die Mücken ganz schön. Matthias 2 und Martin hatten mit ihren Schlafsäcken draußen auf bereit gestellten Liegen übernachtet. Ich hatte mich gar nicht zugedeckt, weil es so heiß war. Das fanden die Mücken auch sehr gut und hatten mich ordentlich zerstochen. In den Morgenstunden wurde es mir doch zu kalt, ich nahm wieder den Schlafsack zum zudecken. Nachts bellten die Hunde und einige Katzen stritten sich lautstark. Ich wurde davon sogar wach.

 

Da schmeckte auch das Frühstück besser.
Da schmeckte auch das Frühstück besser.

 


14.10.09

Endlich war es morgens mal etwas frischer.

 

Ein wunderschönes Siegelbild von der Düne.
Ein wunderschönes Siegelbild von der Düne.

 


Heute konnten wir sogar mit warmem Wasser duschen. Die Seife schäumte endlich auch mal wieder. Für die weitere Fahrstrecke mussten wir Luft aus den Reifen lassen. Vorderachse 1,2 und Hinterachse 1,4 bar. Wir machten uns dann auf den Weg zu den verschiedenen Seen. Der Erste, der Mafo, war aber ausgetrocknet. Die Anderen hatten noch gut Wasser, sie hatten aber einen ziemlich hohen Salzgehalt. Unsere Mittagspause machten wir am Gabrou See.

 

Wieder eine Riesendüne.
Wieder eine Riesendüne.

 


Danach befuhren wir noch unbeschreiblich schöne Dünen. Lothar meinte zu mir, fahr Du mal vor, kurze Übersetzung rein und weiter. Nach ca. 300m war ich auf dem Kamm einer Düne, wo auch ich etwas Herzklopfen bekam. Es ging ca. 100-120m bergab, huhuhuhu, affengeil. Mein Beifahrer Martin war auch total begeistert.

 

Die Wüstenspringmaus.
Die Wüstenspringmaus.

 


Danach konnten die weiteren schönen Dünen nicht mehr so begeistern. Gegen 14:30Uhr waren wir schon an unserem heutigen Übernachtungsplatz. Das Wetter sah etwas veränderlich aus. Matthias 2 hatte schon etwas länger einen klappernden Auspuff, eine Gummihalterung war gerissen. Lothars Ersatzteilkiste führte das Ersatzteil natürlich und es wurde schnell ausgetauscht. Wir machten danach einfach mal nichts außer ausruhen. Es war leicht bewölkt. Gegen 17:30Uhr sahen wir sogar einen Regenbogen. Die Fliegen wollten uns aber trotzdem noch auffressen. Heute Abend hatten wir das erste Mal ein Lagerfeuer gemacht. Trotzdem waren überall Fliegen. Martin und unser Führer hatten an diesem Abend noch nach Wüstenmäusen gesucht und auch mehrere gefunden.

 

Ein Chot ist ein ausgetrockneter See.
Ein Chot ist ein ausgetrockneter See.

 


15.10.09

Nach dem Frühstück fuhren wir zum  Um El Mara, der Mutter aller Seen. Gegen Mittag waren wir dann am Mandara See, der war aber schon länger ausgetrocknet. Nach einem weiteren Tankstopp  fuhren wir dann in den Erg Ubari und querten noch einige Dünengürtel. Unser Camp war mitten in den Dünen, natürlich waren Fliegen schon wieder früher da als wir. Lothar hatte unterwegs frische Kartoffeln gekauft, die gab es abends als ganz normale Salzkartoffeln. Jeder gab dann seine Beilagen dazu und fertig war das Abendessen. Martin und Munier hatten wieder Wüstenmäuse gejagt.

 

16.10.09

Morgens noch einmal ab in die Dünen, dann hatten wir den Erg Ubari auch schon geschafft. Wir wurden von Lothar verbal für die Überquerung mit einem Orden ausgezeichnet. Es hieß jetzt erst einmal Abschied nehmen von den Dünen. Also den Luftdruck in den Reifen wieder auf  Straßendruck erhöhen. Wir fuhren einige km auf einer sehr schlechten Landstraße. Irgendwann ging es rechts ab durch ein libysches Dorf (man oh man) und dann durch eine Landschaft mit mehreren Chot, das sind ausgetrocknete Seen.

Da wir Straßen  Luftdruck in den Reifen hatten, waren weite Strecken im Sand sehr schwer zu fahren. Auf einmal fehlte Matthias 1. Funkkontakt gab es auch nicht mehr. Eine losgeschickte Suchmannschaft fand ihn aber schnell wieder. Gegen 16:00Uhr erreichten wir unseren nächsten Übernachtungsplatz. (rotes T-Shirt). Unser Abendessen bestand heute aus Bratkartoffeln mit Heißwürstchen. Es war abends windstill aber noch sehr heiß. In der Nacht kühlte es sich jedoch ab.

 

Gebäude einer alten Speicherstadt.
Gebäude einer alten Speicherstadt.

 


17.10.09

Nach dem Frühstück mussten wir noch einmal Luft ablassen, jetzt aber nur auf 1,8/1,6 bar. Es wurde leichter Sand angesagt. Unseren südlichsten Punkt hatten wir schon lange wieder verlassen, so kamen wir langsam wieder Richtung Norden. Die Strecken waren hier nicht mehr so interessant wie im Süden. Die Landschaft begeisterte uns aber immer noch. Am Nachmittag waren wir wieder am Camp „Wadi“ mit der Kameltränke vom Hinweg. Abends kam ein kalter Wind auf, sogar ich zog mir meine lange Hose an. Als Getränk hatten wir abends dann Wodka mit Cola. Ich konnte trotz der Cola gut schlafen. Die Nacht war recht kühl, keiner musste mehr schwitzen. Eine andere Gruppe mit ihren Geländewagen hatte ihr Nachtlager auch in der Nähe aufgeschlagen.

18.10.09

Heute machten wir uns auf nach Darj. Es war wie auf der Hinreise eine harte steinige Strecke. Das machte einfach keinen Spass. Ich litt mal wieder etwas mit meinem Auto. Tagsüber besichtigten wirnoch eine alte Speicherburg.

Zum guten Schluss befuhren wir noch einmal eine Naturstraße, auf der wir mit 100km/h eine riesige Staubwolke hinter uns her zogen. In Darj bekamen wir auch wieder Baguettes und frisches Wasser. Unser Wassertank war bis oben voll. Um 15:30Uhr waren wir auf unserem Stellplatz vom Hinweg und konnten abends auch duschen. Danach gab es noch ein gutes Abendessen. Mit diesem Tag war das Gelände fahren leider auch zu Ende.

 

Unser Salzwasserpool.
Unser Salzwasserpool.

 


19.10.09

Heute konnten wir mal bis 8:00Uhr schlafen. Um 10:00Uhr war Start Richtung Badesee. 12:30Uhr waren wir schon da.  Wir schwammen erst einmal so lange, bis die Finger sauber und die Hände weich geworden waren. Dann wurde beschlossen, nicht mehr weiter zu fahren. Das war ein großer Fehler. Die Fliegen wollten uns wirklich auffressen. So viele Fliegen auf meinem nassen Handtuch im Auto hatte ich noch nie gesehen, es war komplett schwarz und bestimmt 10.000 davon. Die Fliegen waren auch der Grund, dass wir immer wieder ins Wasser gingen.

 

Matthias 1 freute sich schon auf den guten Schluck.
Matthias 1 freute sich schon auf den guten Schluck.

 


Auch zum Sonnenuntergang wurden die Fliegen nicht weniger. Wir hatten uns aber eine chemische Keule gekauft in Form einer Sprühdose gekaut. Heute wollten wir sie dann auch vor dem schlafen gehen einsetzen. Morgen werden wir bei dem alten Führer von Lothar, Melut, zum Essen geladen sein. Mal sehen, was es zu gibt. Die Temperatur war heute sehr angenehm mit 28°. Am Abend tranken wir unser letztes eigenes Bier. In den Abendstunden wurde es aber doch noch kalt. Matthias 2 hatte aber vorgesorgt und noch 2 Liter Glühwein dabei. 

 

Matthias war zum Essen bereit.
Matthias war zum Essen bereit.

 


20.10.09

Auch beim Frühstück um 9:00Uhr waren die Fliegen schon wieder da. Dann starteten wir weiter Richtung Norden. Der Tag war fahrerisch langweilig, es war einfach schon die Rückreise. Abends duschten wir dann alle im Haus von Melut. Der Reiseveranstalter von „Wüstensand“ Mejdi war auch schon da, ein deutscher mit Libyschen Eltern. Er kannte sich sehr gut aus und hat uns viel über Libyen erzählt. Das Essen bei Melut, einem anderen Führer, war dann sehr lecker. Alle mussten sich auf den Boden setzen, Stühle und Tische gab es nicht.

Als Vorspeise gab es eine feurige Suppe mit Hühnerfleisch, serviert wurde alles in einem Topf. Jeder hatte seinen eigenen Löffel und schon ging es los. Dann das Hauptgericht, Nudeln mit Hähnchen, gegessen wurde auf die gleiche Art und Weise. Als Nachspeise wurden noch Obst und Tee gereicht. Gegen 22:00Uhr kehrten wir zu unseren Autos zurück. Die Nacht war sehr stürmisch und kalt.

 

So schön können Reisevorbereitungen mit BATOYO sein.
So schön können Reisevorbereitungen mit BATOYO sein.

 


21.10.09

Nach einem Frühstück aus der Hand starteten wir um 8:00Uhr zu unserer letzten gemeinsamen Etappe, die libysch-tunesische Grenze. Sie war gegen Mittag erreicht. Melut und Lothar erledigten die Grenzformalitäten, Martin tauschte unser Geld zurück, 135€ hatten wir in Libyen ausgegeben. Nach ca. 1 Stunde waren alle Grenzformalitäten erledigt. In Ben Guerdane verabschiedeten Martin und ich uns dann ganz herzlich von Lothar, Matthias 1, Matthias 2 und Katrin. Für uns hieß das Ziel jetzt Ksar Ghilane, für die anderen Tunis.

An dieser Stelle möchte ich mich ganz herzlich bei Lothar Förster und seiner Truppe für die einmalige Vorbereitung und Durchführung dieser Reise bedanken.

Weiter so „BATOYO Reisen“.  Weitere Informationen unter www.batoyo.de.

 

So läßt es sich aushalten.
So läßt es sich aushalten.

 


Ca. 16:00Uhr trafen wir uns mit meinem Bekannten Fritz und einem tunesischen Freund. Der hatte einen gut vorbereiteten HDJ 80. Am Abend kamen dann noch 2 Franzosen mit einem HZJ75. Mit Pastis und Rotwein feierten wir erst einmal unser Wiedersehen.

 

So wurde bei Phillip das Getrieböl aufgefüllt.
So wurde bei Phillip das Getrieböl aufgefüllt.

 


22.10.09

Ein leichtes gemeinsames Frühstück. Dann begann Phillip mit der Reparatur seines HZJ75, ein Deckel von VTG war undicht. Er sah danach aus wie ein Schwein. Was der alles im  Auto hatte, kann man sich gar nicht vorstellen. Jede Ecke war voll mit Werkzeug und Ersatzteilen. Nach ca. 1 Stunde war alles ok und es ging weiter.

 

Ende Gelände, schaufeln war angesagt.
Ende Gelände, schaufeln war angesagt.

 


Duschen nein, er hatte nur seinen gelben Schlafanzug angezogen. In den Dünen gab es auch des Öfteren Probleme mit seinem Auto. Auch wir fuhren uns auf der ersten Kuppe fest, wieder war bremsen der Fehler. Wir hatten sehr starken Wind, der auch viel Sand aufwirbelte.

Warum tat ich mir das eigentlich noch an??? Nach den ersten Fehlern kamen wir aber immer besser voran. Abends unterhielten wir uns bei einigen guten Drinks im Camp dann mit Händen und Füßen, in deutsch, in französisch und englisch. Das war schon aufregend. Der Beifahrer von Phillip (Jelel) war Profi Fotograf und Phillip war ein Nerven Arzt. Nachts hatte Fritz dann noch drei Überseegespräche (kotzen). Für uns war die Nacht ok.

 

Sie fanden einen schönen Tot, absolut im Vollrausch.
Sie fanden einen schönen Tot, absolut im Vollrausch.

 


 


23.10.09

Diese scheiß Fliegen, die machten einen verrückt. Einige überlebten aber nicht.

 

Das war unsere Tunesienmannschaft.
Das war unsere Tunesienmannschaft.

 


Die teilweise sehr schweren Dünen hatten wir ohne Festfahren gemeistert. Sperren sind etwas

wunderbares. Unser Ziel war heute der „Schwarze Felsen“, allen bekannt. Auch da gab es jetzt schon ein Cafe, man staunte. Ein Abendessen im hellen war nicht möglich, die Fliegen hätten einen aufgefressen. Unsere Begleiter Phillip und Jelel verließen uns hier. Sie mussten zurück nach Tunis. Um bei der frühen Dunkelheit gingen wir dann um 20:30Uhr schlafen. 

 

Hoch das Bein.
Hoch das Bein.

 


24.10.09

Heute wollten wir einen Tag ausruhen, leider die Fliegen nicht. So unerträglich wie dieses Jahr hatte ich sie auch noch nicht kennen gelernt. Auch in der Nacht fanden wir keine Ruhe, es war sehr laute Musik von einem Quad Camp auf der anderen Seite des Berges zu hören. Gegen Mittag machten wir uns dann doch auf den Weg und fuhren Richtung Bir Auine, um an einer Wasserstelle zu duschen. Das ging aber leider nicht, weil sich Beduinen aus Algerien da angesiedelt hatten. Also weiter durch die Dünen. Es ging schon richtig zur Sache.

 

Noch einmal aus einer anderen Ansicht.
Noch einmal aus einer anderen Ansicht.

 


Gut, dass wir einen tunesischen Führer dabei hatten, der uns immer wieder zeigte, wo man in den Dünen weiterfahren konnte. Ist schon heftig, was unsere Autos so alles aushalten mussten. Gegen Ende des Tages bekam ich ein fürchterliches Rumoren im Bauch. Nach Einnahme einer Tablette ging es mir etwas besser. Ich merkte aber, dass ich Fieber bekam. Also 18:30Uhr ab ins Bett und schwitzen.

 

Dank fremder Hilfe gab es auch hier kein größeres Problem.
Dank fremder Hilfe gab es auch hier kein größeres Problem.

 


25.10.09

Am anderen Morgen war es auch nicht viel besser. Martin hatte sich aber rührend um mich gekümmert, einschließlich Frühstückservice. Von Fritz bekam ich noch eine fiebersenkende Tablette. Am Anfang viel mir das Dünen fahren noch etwas schwer. Wir waren dann auch noch einmal stecken geblieben.

Sonst lief alles prima. Gegen Mittag wurde es auch besser mit meinem Magen. Abends war alles fast ok und ich konnte wieder normal gegessen.

 

Unser tunesischer Begleiter Hechni backte abends immer Brot im heißen Sand.
Unser tunesischer Begleiter Hechni backte abends immer Brot im heißen Sand.

 


Da es schon früh dunkel wurde, gingen wir um 20:00Uhr schlafen. Nachts hörte ich mehrmals deutliche Knabbergeräusche. Ich war der Meinung, dass sie von draußen kamen. Also weiterschlafen.

 

Fritz mit seinem neuen Freund.
Fritz mit seinem neuen Freund.

 


26.10.09

Gesundheitlich war bei mir wieder alles wieder ok. Wir hatten nur noch einen kurzen Weg nach El Faouar. Hier besichtigten wir ein altes Gemäuer mit einem Cafe. Kinder zeigten uns einen zahmen Wüstenfuchs (Fennek). Den musste Fritz erst einmal streicheln.

 

Tunesische Mausefalle ganz aus Metall.
Tunesische Mausefalle ganz aus Metall.

 


Bis Douz zum Campingplatz waren es nur noch 40km. Dort angekommen wollte ich erst einmal das Auto etwas aufräumen, dabei stellte ich fest, dass wir einen weiteren Beifahrer hatten. Die Knabbergeräusche in der Nacht kamen nicht von draußen. Ein Nager war bei uns im Auto und hatte schon überall gewütet, auch in Martins Klamotten. Der hatte dann erst einmal einen Waschtag eingelegt. In Douz wurden erst mal 2 Mausefallen gekauft und dann im Auto aufgestellt.

 

Nach 2 Stunden das Fangergebnis.
Nach 2 Stunden das Fangergebnis.

 


Heute kamen unsere Freunde Phillip und Jelel auch wieder. Phillip hatte wieder mal sein Auto kaputt. Auch Anis mit seinem HDJ80 hatte einige Probleme mit dem VTG, in Douz konnte das aber repariert werden. Nach einem guten Tropfen Rotwein (Magon) eine ruhige Nacht verbracht.

 

Das Mittagessen von Phillip gespendet.
Das Mittagessen von Phillip gespendet.

 


27.10.09

Den heutigen Tag wollten wir in aller Ruhe in Douz verbringen. Gegen Mittag stand plötzlich Phillip mit seinem Sohn vor uns, sein HZJ war wieder fast fertig. Das war für ihn ein Grund, ein großzügiges Mittagessen mit Hähnchen, Salat und Pommes auszugeben.

 

Eine tunesische Autowerkstadt.
Eine tunesische Autowerkstadt.

 


Den restlichen Tag hatten wir nur gefaulenzt. Das tat auch mal gut. Ich kopierte mir die faszinierenden Bilder von Jelel auf mein Lap top. Phillip war dann mit dem HZJ wieder zur Werkstatt gefahren, Martin und Fritz begleiteten ihn kamen erst gegen 24:00Uhr wieder. Der HZJ war aber immer noch nicht fertig und musste am anderen Tag noch weiter repariert werden.

 

Kurze Rast in einem Korkeichenwald.
Kurze Rast in einem Korkeichenwald.

 


28.10.09

Nach dem Frühstück hieß es heute Abschied nehmen von Phillip, Jelel und Anis. Wir hatten uns entschieden auf der Westroute Richtung Bizerte zu fahren. Viele dieser Strecken kannte ich schon, für Martin, der teilweise bei Fritz im Auto mit fuhr, war das natürlich alles neu. Es gibt ja in Tunesien nicht nur Wüsten. Auf dem Weg Richtung Norden suchten wir uns einen schönen Platz zum Übernachten. Leider war hier aber ein kleiner Teich in der Nähe und auch Millionen von Mücken. Wir verließen fluchtartig die Gegend und suchten uns ein anderes Plätzchen. Abends wurde es kalt, Martin und ich saßen aber bei einem guten Tropfen Wein noch einige Zeit draußen und unterhielten uns über die tollen 4 Wochen, die hinter uns lagen.

 

29.10.09

Der Morgen war rattenkalt, deshalb gab es nur ein Frühstück aus der Hand, Martin wollte gar nichts, der hatte sich die Ravioli vom Vorabend noch einmal durch den Kopf gehen lassen. Über Tabarka ging es weiter Richtung Bizerte. Unterwegs gönnten wir uns noch einen Cappucino. Eine kurze Rast machten wir auch wieder in den Korkeichenwäldern.

 

 

30.10.09

Nach dem Frühstück wurde von Salua wieder ein Päckchen für ihren Sohn in Braunschweig gepackt. Um 09:00Uhr verabschiedeten wir uns dann von den Fritz und Salua und fuhren Richtung La Goulette. Hier schrieb ich diese Zeilen. Jetzt blieb uns nur noch das lange Warten auf die Abfahrt der Cartage. Diese legte aber fast pünktlich um 16:30Uhr ab. Auch an dieser Stelle einen herzlichen Dank an meinen Freund Fritz in Tunesien, der mit seinen Freunden noch einmal eine herrliche Tour ausgearbeitet hatte. Die Tage mit ihm, Anis, Jellel, Phillip, Hechmi, mir und Martin bleiben unvergesslich, danke.

 

01.11.09

Um 13:30Uhr waren wir wieder in Genua, eine halbe Stunde später auch schon durch den Zoll. Nach dem Kurvengeschlängel hinter Genua ging es dann Richtung Ellingen zu Michi von Desert Tec, um die 5 neuen Reifen abzuholen. Um 22:30Uhr hatten wir auch diese eingeladen. Jetzt nur noch die restlichen 460km. Um 04:15Uhr war auch ich dann nach 8200km wieder zu Hause. Ein großes Lob an meinen Beifahrer Martin, das waren unvergessliche Tage mit ihm.

 

Beckum, 03.11.09

 

Theo und Martin

 

Jetzt folgen noch einige Bilder von Libyen.

Martin und ich blieben noch eine Woche länger in Tunesien.